Das philosophische Gespräch mit Anne Rabe: Das M-Wort. Gegen die Verachtung der Moral
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Moral gilt im politischen Alltag fast schon als verdächtiges Wort. Häufig erscheint sie als sentimentale Pose oder als Störfaktor in scheinbar pragmatischen Debatten. Die Autorin Anne Rabe fragt in ihrem Buch „Das M-Wort. Gegen die Verachtung der Moral“ (Klett-Cotta), ob sich eine Gesellschaft eine Politik ohne Moral überhaupt leisten kann. An Beispielen aus Armutsdebatten, Migrationspolitik, Klimakrise und wachsender Radikalisierung zeigt sie, welche Folgen es hat, wenn moralische Überlegungen lächerlich gemacht oder beiseitegeschoben werden.
In Teilen der öffentlichen Debatte gilt der Januar 2025 vielfach als Tabubruch in der jüngeren deutschen Geschichte. Erstmals seit Gründung der Bundesrepublik verschafft eine als rechtsextrem eingestufte Partei einer Abstimmung im Bundestag die entscheidende Mehrheit. Für Rabe steht dieses Ereignis exemplarisch für eine bereits länger zu beobachtende Verschiebung im politischen Diskurs. Demokratien geraten weltweit unter Druck, autoritäre Regime und imperialistische Politik gewinnen an Boden, moralische Beweggründe verlieren an Gewicht. Der Verzicht auf Moral wirkt verführerisch, gerade dort, wo sich auch Demokratinnen und Demokraten ihm beugen.
In der Reihe „Das philosophische Gespräch“ erläutert Anne Rabe im Gespräch mit Nikolaos Georgakis (VHS Essen) die zentralen Thesen ihres Buches über die Bedeutung moralischer Maßstäbe in Politik und Gesellschaft. Es geht darum, wie Moral schrittweise aus dem öffentlichen Diskurs verdrängt wird, warum diese Entwicklung so bedrohlich ist und wie moralisches Denken und Handeln Teil der Antworten auf die Krisen der Gegenwart sein kann. Die Veranstaltung lädt zu einer gemeinsamen Reflexion über Verantwortung, Haltung und Hoffnung in einer verletzlichen Demokratie ein.
Über die Autorin:
Anne Rabe, geboren 1986, ist Dramatikerin, Drehbuchautorin und Essayistin. Ihre Theaterstücke wurden mehrfach ausgezeichnet. Als Drehbuchautorin war sie Teil der Kultserie „Warten auf’n Bus“. Seit mehreren Jahren tritt sie zudem als Essayistin und Vortragende zur Vergangenheitsbewältigung in Ostdeutschland in Erscheinung. Anne Rabe lebt in Berlin. „Die Möglichkeit von Glück“ ist ihr Prosadebüt.
Presse-Stimmen:
„Anne Rabe setzt auf eine Mischung aus messerscharfer Analyse und persönlicher Selbstreflexion. Indem sie Raum für persönliche Zweifel und Ohnmachtsgefühle gibt, werden Zwischentöne in all den Lagerkämpfen deutlich.“
Anna Hoffmeister, der Freitag, 16. Oktober 2025
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Das philosophische Gespräch“. Sie richtet sich an alle, die über Gerechtigkeit, Politik und das Miteinander nachdenken wollen.
| Kursnr. | 261.1C010N |
| Beginn | Mi., 11.03.2026, 18:00 - 19:30 Uhr |
| Dauer | 1 Termin |
| Dauerdetails | Abendkasse |
| Kursort | VHS, Raum E.11 (Kleiner Saal) |
| Entgelt | 9,00 € |
| Kursleitung |
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| Fragen zu Anmeldung, Ermäßigung, Auskünfte zu freien Kursplätzen |
Annette Volmer +49 201 88 43102 annette.volmer@vhs.essen.de |
| Inhaltliche Beratung | Nikolaos Georgakis +49 201 88 43215 nikolaos.georgakis@vhs.essen.de |
VHS, Raum E.11 (Kleiner Saal)
Burgplatz 145127 Essen