Herbstsemester startet am 15. September

Anmeldungen ab sofort möglich. Fokus liegt auf dem UN-Nachhaltigkeitsziel der Geschlechtergleichheit.

Die VHS Essen macht im Herbstsemester Geschlechtergerechtigkeit zum Schwerpunkt und greift damit eines der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen auf. Das Semester beginnt am 15. September, die Anmeldungen sind ab sofort online möglich. Das Programm umfasst 1.220 Angebote.

Geplant sind 940 Kurse und Seminare, 60 Bildungsurlaube, 220 Einzelveranstaltungen und 92 Onlinekurse. Die Einrichtung rechnet mit 18.000 Kursanmeldungen. Bei den Einzelveranstaltungen peilt sie die Besucherzahlen des Vorjahres an. Insgesamt könnten bis zu 40.000 Menschen teilnehmen.

„Gleichstellung ist keine kosmetische Kür, sondern ein Menschenrecht“, sagt VHS-Direktor Stephan Rinke. „Wir wollen mit Bildung dort ansetzen, wo Klischees noch immer Karrieren lenken, Erwartungen beschneiden und Perspektiven verengen.“ Das Semester stellt daher eine zentrale Frage: Wie lassen sich Rollenerwartungen und strukturelle Benachteiligungen überwinden? Es will nicht nur Debatten anstoßen, sondern auch Lösungen zeigen – etwa in der Gesprächsreihe „Reden von morgen“, bei der ausschließlich weibliche Stimmen aus Wissenschaft und Medien das Wort ergreifen.

Die stellvertretende Direktorin Sophia Schmidt ergänzt: „Leider sind wir von dem Ziel der Geschlechtergleichheit in Deutschland nach wie vor weit entfernt: Ob Gender Pay Gap, Gender Care Gap oder strukturelle Gewalt gegen Frauen, nach wie vor sind Frauen finanziell prekärer und an Leib und Leben gefährdeter als Männer. Die Volkshochschule kann hier echtes Empowerment und Hilfe zur Selbsthilfe anbieten. Sei es in Kursen zu finanziellen Themen, zur Selbstverteidigung oder zum schlagfertigen Umgang mit sexistischen Anfeindungen. Die VHS arbeitet Stück für Stück an mehr Geschlechtergleichheit.“

Die Spannweite der Themen reicht von Finanzbildung für Frauen über Selbstverteidigung bis zu Kursen über Mental Load – jene unsichtbare mentale Dauerbelastung, die viele Frauen im Alltag schultern, oft neben der Erwerbsarbeit. Es geht um Raumfahrtpionierinnen, um Hexenprozesse in der Essener Stadtgeschichte, um Rentenmodelle und Pflegevorsorge. Aber auch um Kultur: Formate wie „Brot und Rosen“ oder „Sophisticated Ladies“ zeigen, wie Gleichstellung auf der Bühne wirkt – und im Kopf.

Bildung, wo Menschen leben: Programm und Orte

Das vollständige Programm ist ab sofort online einsehbar. Am 28. Juni liegt es der Wochenendausgabe der WAZ und NRZ bei; ab dem 30. Juni ist es an über 230 Stellen im Stadtgebiet erhältlich – darunter Rathäuser, Bibliotheken, Apotheken und Buchhandlungen.

Zum Stöbern und Herunterladen finden Sie das Programm hier.

Die VHS Essen mit ihren Standorten am Burgplatz und in Steele bleibt auch 2025 ein Ort für gesellschaftliche Teilhabe – mit rund 80.000 Besuchenden pro Jahr. Denn Bildung, das zeigt dieses Programm einmal mehr, beginnt nicht im Elfenbeinturm, sondern dort, wo Menschen sich begegnen und bereit sind, voneinander zu lernen.
 

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Plakatmotiv zum Herbstsemester der VHS Essen (Foto: VHS Essen)
Dr. Sophia Schmidt (stellvertretende Direktorin VHS Essen) und Stephan Rinke (Direktor VHS Essen) (v.l.n.r), Foto: Volker Hartmann / VHS Essen