Essener Kulturschaffende und Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg
Vortrag zur Stadtgeschichte am 6. November um 18 Uhr in der VHS.
In Essen, der „Kanonenstadt“ und „Waffenschmiede des Reiches“, war die Kriegspropaganda am Beginn des 20. Jahrhunderts ein wesentlicher Bestandteil des Stadtmarketings. Postkarten der Krupp-Fabrik und ihrer Produkte, allen voran der „Dicken Berta“, waren beliebte Souvenirs. Nach Kriegsausbruch 1914 engagierten sich Essener Kulturschaffende, etwa die Dichterin Maria Weinand, der Grafiker Karl Hapke oder der Architekt Prof. Edmund Körner für den „Kriegsliebesdienst“, mit dem vordergründig Soldaten und Hinterbliebene von Kriegsopfern unterstützt werden sollten. Von Essen ging dabei eine reichsweite Initiative zur Spendensammlung an Schulen aus.
Alle Maßnahmen waren mit einem hohen künstlerischen Anspruch verbunden, der sich unter anderem in den damals hergestellten Merchandisingprodukten ausdrückte. Mit ihnen wurde für den Spendenzweck geworben, verbunden mit einer unkritischen und teils menschenverachtenden Verherrlichung der Kriegshandlungen. Kunst und Propaganda gingen eine unheilige Allianz ein. Vortrag von Robert Welzel in Kooperation mit dem Historischen Verein für Stadt und Stift Essen. Der Eintritt ist frei. Anmeldung können Sie sich hier .